Oswald Mathias Ungers gilt als einer der international einflussreichsten deutschen Architekten. Nicht nur durch sein Werk und seine kompromisslose Haltung sondern auch durch seine theoretischen Schriften und sein Wirken als Hochschullehrer hat er Generationen von Architekten/innen geprägt. Ungers sah sich dabei Entwurfs- und Gestaltungsprinzipien verpflichtet, die er aus der griechisch-römische Antike ableitete, weiterentwickelte und in seinen Bauten jenseits aller Moden zu verwirklichen suchte. Grundlegende gestalterische Elemente seiner Architektur sind elementare Formen wie Quadrat und Kreis bzw. Kubus und Kugel, die Ungers in seinen Entwürfen variiert und transformiert.
Diese Idee der Variation und Transformation des Bestehenden haben wir im Bachelor-Modul CAD & Geometrie an der Fakultät für Architektur aufgegriffen und das Werk Ungers als Ausgangspunkt für die Entwicklung eigener Architekturvisionen genommen, die mit Hilfe von digitalen Entwurfs- und Darstellungsmethoden spielerisch von den Studierenden umgesetzt wurden. Neben dem Erlernen und Anwenden von computerbasierten 3D-Modellierungtechniken, Visualisierungswerkzeugen und Methoden der Bildbearbeitung stand dabei die experimentelle Neuinterpretation und fiktive Erweiterung des Werks von Oswald Mathias Ungers im Vordergrund. Entstanden sind sehr präzise, zurückhaltende und subtile Inszenierungen seiner Architektur wie auch überraschende, provokative und surreale Bildbauten. In diesem Sinne bietet die Ausstellung Anlass zur Diskussion über die Grenzen der Architektur. Um es mit den Worten von Ungers zu formulieren: „Architektur ist nichts anderes als Erweiterung von Bewusstsein“.
Team CODE ARCH:
Prof. Marco Hemmerling
Jens Böke
Philipp Meise
Felix Quecke