Etwas fremdeln die 30 deutschen und französischen Schülerinnen und Schüler zu Beginn noch mit der neuen Umgebung. Gemeinsam mit ihren Klassenlehrern, Vertretern des Goethe-Instituts und des CAUE du Nord Lille waren sie an einem verregneten Dienstagmorgen an der Fakultät für Architektur angekommen. „Le carnet bleu“ – „das blaue Heft“ heißt das deutsch-französische Projekt, durch das sich einmal jährlich Schüler der Sekundarstufen eins und zwei von dem Lycée Pasteur in Lille und der Lise-Meitner-Gesamtschule in Köln Porz gemeinsam mit Themen wie Architektur, Stadtplanung und Umwelt auseinandersetzen. Mit der Gestaltung eines ganztägigen Workshops beteiligte sich dieses Jahr erstmals die Fakultät für Architektur durch die Mitarbeiter des Internationalen Büros Kai Baedorf und Lena Piontek an dem Projekt.
Nach einer kurzen Einführung, indem sich die beteiligten Institutionen vorstellten und die Schüler ihre bisherigen Beobachtungen des behandelten Gebietes, dem Euroforum Nord in Köln Mühlheim, präsentierten, wurde der Inhalt des Workshops erläutert:
Die große Schülergruppe wird in sechs kleinere Gruppen von vier bis sechs Jugendlichen aufgeteilt. Jeder Gruppe wird eine andere Aufgabe und ein/e Studierende/r der Fakultät für Architektur zugewiesen, welche/r ihr mit Fachwissen zur Seite steht. Den Studierenden Ayse Elmas, Eileen Lüke und Donatien Langlois-Meurinne von der TH Köln, Claire-Marie Maignet und Marion Schultz von der Ecole Nationale de Saint-Étienne und Charlay Faure von der Ecole Nationale de Marseille sei an dieser Stelle großer Dank für ihre Beteiligung ausgesprochen.
Die Schüler im Alter von 16 bis 18 Jahren bringen bereits viele konstruktive Ideen hervor, bezeugt Claire-Marie, die mit ihrer Gruppe die Möglichkeiten einer öffentlichen Nutzung in einer der historischen Fertigungshallen untersucht. Die Schüler haben in einer kurzen Zeit viele Informationen erhalten, bemerkt Ayse, und konnten somit lernen, wie man als Architekt/in an eine solche Aufgabe herangeht und gesammelte Ideen in einen Entwurf umwandelt. Auch die betreuenden Studierenden der Fakultät für Architektur konnten während des Workshops viel lernen: Marion gefiel dabei besonders der Dialog mit und in ihrer Gruppe, dabei wurden sehr viele Kenntnisse ausgetauscht.
Die Ergebnisse der sechs Gruppen können sich sehen lassen. Es entstanden Skizzen, Pläne, Diagramme und Modelle, welche am Ende der Woche im Haus des nachhaltigen Wohnens in Lille präsentiert wurden.