Die FH Joanneum Graz bietet im Rahmen ihres Masterstudiengangs Architektur die Studienrichtung „Bauen im Bestand“ an. Dies gab den Anlass, im Rahmen des Erasmus-Programms eine Kooperation zu vereinbaren, die insbesondere auch den Studierenden der Kölner Mastervertiefung „Denkmalpflege / Planen im Bestand“ die Möglichkeit zum Studienaustausch bietet.
Vor diesem Hintergrund führte das Institut für Baugeschichte und Denkmalpflege nun erstmalig eine Exkursion zur neuen Partnerhochschule durch. Der dortige Studiengang hatte ein umfangreiches Programm für die Kölner Studierenden zusammengestellt. Nach einer Führung im Grazer Stadtmuseum, die einen Überblick über die Stadtgeschichte vermittelte, empfing Alois Murnig, stellvertretender Landeskonservator der Steiermark, die Gruppe auf dem Schlossberg. Von dort erhielt die Gruppe einen beeindruckenden Überblick über die historische Altstadt mit ihrer markanten Dachlandschaft, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt.
Am zweiten Tag konnten zusammen mit den Grazer Studierenden verschiedene Bauprojekte in der Altstadt besichtigt werden. Vor Ort wurde die große Gruppe jeweils von den verantwortlichen Projektarchitekten empfangen, die ihre Projekte äußerst spannend vorstellten. Für den Nachmittag hatte die FH Joanneum ein Treffen in den Räumen der Architekturfakultät vorbereitet. Prof. Dr. N. Schöndeling stellte den Kölner Studiengang vor und berichtete über die Entwicklung der nordrhein-westfälischen Denkmalpflege seit 1945. Die Grazer Kollegen erläuterten ebenso ihren Studiengang und präsentierten verschiedene Projekte.
Der dritte Tag führte die Grazer und Kölner Architekturstudenten mit einem Bus in die süd-östliche Steiermark. Besichtigt wurden verschiedene Denkmalprojekte, die bereits realisiert oder gerade begonnen wurden. Vor Ort wurden jeweils die Aufgabenstellungen der Denkmalpflege und die architektonischen Konzepte diskutiert. Am letzten Tag konnte dann schließlich das Barockschloss Eggenberg, ebenfalls UNESCO-Weltkulturerbe, besichtigt werden, welches in beeindruckender Vollständigkeit erhalten geblieben ist. Ebenso beeindruckend ist er Schlossgarten, der seit 2003 umfangreich nach historischen Quellen neugestaltet wird.
Die Treffen wurden auch genutzt, um über weitere Projekte zu diskutieren. So ist für das Sommersemester 2017 die Bearbeitung eines gemeinsamen Projektentwurfs vorgesehen, zu dem Workshops und Präsentationen in Graz und in Köln stattfinden sollen.